Friday, October 26, 2012

Tag X in Nairobi, Mittwoch 24.10.2012



Ich hatte heute einen gemischten Tag, schön waren meine medizinischen Lernerfolge, ich kann jetzt suprapubische Blasenkatheter legen (muss man eben einfach machen, kommt man nur zuhause nicht dran, da die Urologen aufschreien würden und die Haftpflichtversicherer auch), Aszites punktieren, auch nicht schwer und mein Ultraschall wird auch besser. Einfach machen eben.
Aber die Aidslast und Alles, was damit zusammenhängt an Beziehungslosigkeit und sexueller Verwahrlosung bedrückt mich und hat mich heute wieder sehr berührt- ich brauchte zwischendurch eine Tränenpause und meine kleine Fetika auch. Wenn man sich nicht mehr berühren lässt, wird man vielleicht zynisch? Ein wenig mehr Abstand wäre aber gut- ich arbeite daran.

Eben komme ich aus der deutschen evangelischen Gemeinde vom Filmabend, wo wir so ziemlich unter uns waren: Aung San Suu Kyi- THE LADY.
Auch nicht gerade ein Film zum Fröhlichsein, geht unter die Haut. Und hatte für mich ein paar Klischees, die mich gestört haben - die Bösen sehen immer aus wie Affen, der arme Ehemann muss alleine bügeln u.a.
Aber auch gut. Ob ich hier Pastorin sein möchte? Ob ich überhaupt hier leben könnte? Schön ist Nairobi gerade nicht. Beim Heimfahren musste  Taxi- Tom einen Umweg machen, weil in der Unterführung zum Hotel Feuer brannte und Randale war. Er hat uns aber sicher heimgebracht- zu siebt in einem Kleinwagen- gespart an der falschen Stelle, wie ich finde.

Ansonsten geht es mir hier aber gut, die WG wächst zusammen und der dominanten Barbara tut ihr Partner ganz gut, sie wird zugänglicher und weicher, finde ich.
Heute gibt es keine Fotos, ausser von grausigen Hautbefunden, die eignen sich nicht zum Verschicken.

No comments:

Post a Comment