Sunday, October 28, 2012

Robert Neuwirth on our "shadow cities"

In his 2012 book Stealth of Nations, Robert Neuwirth challenges conventional thinking by examining the world's informal economy close up. To do so, he spent four years living and working with street vendors and gray marketers, to capture its scope, its vigor--and its lessons. He calls it “System D” and argues that it is not a hidden economy, but a very visible, growing, effective one, fostering entrepreneurship and representing 1.8 billion jobs worldwide.
Man kann Untertitel anschalten:
http://www.ted.com/talks/robert_neuwirth_on_our_shadow_cities.html

Friday, October 26, 2012

Tag X+1, Donnerstag 25.10.2012 in Nairobi

Die Tage vergehen jetzt so schnell, dass ich sie nicht mehr zählen kann.


Die Randale von gestern abend und der Umweg des Taxifahrers wurden uns soeben von Vincent, dem kenianischen Projektmanager beim Abendessen erläutert: ein Dieb wurde gestellt und sofort bestraft, indem man ihn in der Unterführung auf dem Weg zum Hotel verbrannte. Gut also unser Fahrer, der seit Jahren für German Doctors fährt und dem wir vertrauen können.

Heute war ich nun endlich zur Essensausgabe im Feeding- Projekt, 500 Essen wurden verteilt an Unterernährte, HIV- und TB- Patienten und social cases. Alt und jung, dick und dünn!
Am Abend war die nutritionist Samira dann mit der Fortbildung der Ärzte beauftragt und konnte mir zu den Gesichtern die Geschichten erzählen:

Dieser kleine Junge ist 4 Jahre alt und ist HIV- positiv. Da er schon so schlechte CD4- Werte hat, dass er mit ART behandelt wird, wird er ernährt, um die Medikamente besser zu vertragen.


Dieses Kind ist 3 Monate alt, ist schwach, kann den Kopf nicht halten, hat keine Stehreflexe, einen Quadrat- Schädel, angedeutet becherförmig sich nach distal erweiternde Handgelenke und einen typischen Rosenkranz an den Rippen: Rachitis. Dr. Nicki weist es ins Ernährungsprojekt ein.


Ein kleines Mädchen mit 14 Monaten, viel zu klein für sein Alter und zu leicht für seine Größe, MUAC (Oberarmumfang < 12 cm) wird mit PlumpyNut ernährt: die Mutter muss es im Projekt unter Aufsicht füttern, denn die Frauen neigen zur Ungeduld, weil zuhause noch mehr Kinder sind, sie gleich wieder zur Arbeit müssen und deshalb die Kleinsten oft sobald abgestillt nicht genügend gefüttert werden.



Ein Kwaschiokorkind mit typisch misslaunigem Gesicht und Ödemen an den Beinen, auch unter Aufsicht zu füttern, da die Mutter anfangs die Plumpynuts weiter verkauft hat.




Zwei unter AntiRetroViraler- Therapie stehende Frauen, die nicht arbeiten können.




Dieser Junge ist 6 oder 7 Jahre alt und holt täglich Essen für sich und ein kleineres Geschwisterkind, das nicht so weit laufen kann. Während die Mutter mit dem Säugling im Krankenhaus  war, hat der Vater alles, was der Familie gehörte, einschließlich der Nähmaschine, die ein wenig Einkommen generierte, verkauft und sich mit dem Geld davon gemacht. In der Hütte gibt es jetzt nur eine von GD gespendete Matratze und eine Decke. Die Mutter ist wieder mit dem 4- Monate alten Baby im Kenyatta- Krankenhaus, sie wird nicht entlassen, da sie nicht zahlen kann…..Und wenn sie so geht, kann sie ins Gefängnis kommen.Nachbarn scheinen die Kinder zumindest bei den Community workern gemeldet zu haben.



Der Mann links im Bild hat zum 3. Mal seine TB- Therapie abgebrochen, mit der Alle gefährdenden Gefahr der MultiDrugResistance – Entwicklung. Er ist Alkoholiker und bekommt jetzt nur Essen, wenn er nachweislich täglich in der uns angeschlossenen TB- Klinik seine Spritze bekommen und Medikamente genommen hat (DirectlyObservedTherapy DOTs).Rechts im Bild ein geschwächter HIV- Patient unter ARV- Therapie, der nicht arbeiten kann.

Ein von Friederike ins Feeding überwiesener Mann, kürzlich aus dem Gefängnis entlassen, wo er wegen nicht genehmigter Geschäfte??? einsaß. Er kam mit einem Brief der Gefängnisleitung, die um Hilfe zur Wiedereingliederung bei den GDs bat- immerhin! Da die GDs das natürlich nicht leisten können, will Friederike ihn privat unterstützen: 2 Monatsmieten zu je 15 Euro und eine Starthilfe für ein business ??? zu 50 Euro(hierfür bekommt man sicher schon einen Verkaufsstand und vielleicht allererste Ware?) . Aber erst, nachdem er von den Sozialarbeitern überprüft worden ist.



 Warten auf die Registrierung, jeder hat ein Karte, es wird eine genaue Statistik über die tägliche Ausgabe geführt.