Thursday, November 8, 2012

Tag xxxx in Nairobi, 31.10.12



Heute Hausbesuchstag zu Fuß mit Gordon, dem Sozialarbeiter des comunityteams sowie einer volunteer healthworker Penilla o.ä. Ich war nicht vorbereitet und hatte keine festen Schuhe an, nichts zu trinken mit und keinen Sonnenhut auf. Habe es trotzdem gut überstanden und
100 Fotos gemacht, die eigentlich fast für sich sprechen. Diese Besuche werden täglich in verschiedenen areas gemacht, in denen sich nur die healthworker auskennen, die dort wohnen und die Leute und Gassen und Tritte und Hütten und Probleme kennen. Es werden überwiegend HIV- Patienten  (auch TB!) besucht, sie werden beraten, unterstützt, ihre Medikamente werden gezählt und die Zahl mit dem nächsten Termin abgeglichen, den sie in Baraka haben, damit wirklich die Medikamenteneinnahme sicher, zeitgerecht und regelmäßig erfolgt - wieder, um Wirkungsverlust durch Resistenzbildung zu verhindern. 




Palliativ kranke Patienten werden besucht, es wird geschaut, was nötig ist, ob sie familiär so versorgt sind, wie gewünscht, oder ob die Familie Beratung braucht. 



Dabei steigt man über stinkende Gräben, an denen Kinder spielen, rutscht glitschige Abhänge hinab, läuft zwischen Hühnern, Enten, Schafen, Kindern, über Berge von Müll, vorbei an Schulhütten, Läden, Ständen und gelangt in winzige Hütten mit einem Bett und einer Bank, in der 6 Menschen wohnen. Das Huhn legt das Ei ins Bett, Sukuma Wiki (Grünkohl)




wächst im besten Fall als langer Strunk in einem Maissack vor der Tür, oder es wächst nur der Kotberg. Dazwischen hängt Wäsche, die sauber (weiß!) ist und sauber riecht, es wird geputzt und geschrubbt und jedes Material wird irgendwie genutzt.
 




Kochgelegenheit in der Hütte.

Ich habe unterwegs 10 Bananen gekauft, um sie zu verteilen, es hätten sicher 100- te sein können.
Ein Stadtviertel  heißt KOSOVO, warum auch immer ist es als besonders gefährlich bekannt und es gibt viel Alkohol. Hier habe ich, riskant aber doch spannend die Schwarzbrenner am stinkenden Fluß auf ein Foto gebannt, bevor ich den Apparat eingepackt habe. Dieser Schnaps macht im schlimmsten Fall blind und heisst Chang'aa, in einschlägigen Kreisen auch als "Kill me quick" bekannt.  Was da zusammengebraut wird, weiß ich nicht, aber von Kerosin und Methanol als Zusatz zur Beschleunigung der Gärung  ist die Rede. Feuer unter Tonnen, Ableitung in Kanister, Kühlung im Fluß.
 



Eindrucksvoll auch die bekannten Latrinen, die direkt in den Mathare Fluß ableiten, aus dem Wasser geschöpft wird, zu welchen Zwecken auch immer.






Blick von oben auf die Rutschbahn!

Neubau ist in Arbeit, mit Ableitung in den Fluß!

Etwas weiter die Duschgelegenheit: Man kippt sich Wasser aus dem Reservoir über, dafür sperrt man sich in der Hütte ein.
 





Und Müll, Müll Müll….



Kinder Kinder Kinder…






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